

Von erneuerbaren Energien und einem Wasserkocher
Weihbischof Dr. Stefan Zekorn spendet 42 Jugendlichen die Firmung
„Es reicht nicht, das Stromkabel eines Wasserkochers in die Steckdose zu stecken. Auch die Leitung muss funktionieren!“ – Das rief Weihbischof Dr. Stefan Zekorn den Jugendlichen zu. So drückte er aus, dass die Verbindung zu Gott eine Kraftquelle sein könne. Am vergangenen Sonntagmorgen (3. Dezember) war er zu einem Gottesdienst in die Laurentiuskirche gekommen, um 42 Jugendlichen aus der Pfarrgemeinde St. Laurentius das Sakrament der Firmung zu spenden.
Stellvertretend für alle Firmbewerber begrüßten Nina Marmann und Florian Lüffe-Baak den Weihbischof. Sie erklärten, dass sie die Sprache der Kirche nicht immer verstünden, wohl aber an Gott glaubten und sich seinen Beistand für ihr Leben wünschten. Sie dankten Zekorn für seinen Besuch in Warendorf und baten ihn, ihnen das Sakrament der Firmung zu spenden.
Der Regionalbischof, der für alle Firmungen in Münster und Warendorf zuständig ist, erkundigte sich zu Beginn seiner Predigt nach dem, was den Jugendlichen in ihrem Leben Kraft gibt. Ausgehend vom Klimagipfel in Dubai nutzte er das Bild der erneuerbaren Energien, um über den Heiligen Geist zu sprechen. Für etwas brennen – ausgebrannt sein: Diese Bilder kennten die Firmlinge aus ihrer Vorbereitung. Das Feuer sei schon immer ein Bild für die Kraft des Heiligen Geistes. Zekorn ermutigte die jungen Christen, immer wieder darauf zu vertrauen, dass die Kraft Gottes, der Heilige Geist, dieses Feuer im Menschen entzünden könne und ihnen so Kraft und Vertrauen schenkte.
Zur Spendung der Firmung wurden die Firmkandidaten von ihren Paten begleitet. Der Weihbischof legte den Jugendlichen einzeln die Hände auf und betete einen Moment in Stille, bevor er ihnen mit Chrisam – einem geweihten Öl – ein Kreuz auf die Stirn zeichnete und sie durch diesen Ritus firmte.
Nach den Fürbitten, die die Firmlinge im Vorfeld selbst formuliert hatten, feierte der Weihbischof die heilige Messe. Am Ende des Gottesdienstes dankte Pastoralreferent Ulrich Hagemann, von Seiten der Kirchengemeinde verantwortlich für die Firmvorbereitung, den engagierten Firmbegleitern Tabea Nüßing, Marcel Render, Emily Tarner, Stefan Lütke Brintrup und Kilian Kofoth. Kofoth ergriff im Namen der Firmbegleiter das Wort und ermutigte die Neugefirmten, immer darauf zu vertrauen, dass Gott den Weg ihres Lebens mit ihnen gehe – auch wenn die Kirche nicht immer ihre Sprache spreche. Der festliche Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet von der Jugendkantorei unter der Leitung von Kantor Gregor Loers.
Der Firmung vorausgegangen war ein halbes Jahr der Vorbereitung. Die Jugendlichen, die in Schule oder Ausbildung stark eingespannt sind, konnten zwischen verschiedenen Wegen der Vorbereitung wählen: Manche fuhren für eine Woche in den französischen Wallfahrtsort Taizé, andere verlebten ein gemeinsames Wochenende in der Jugendbildungsstätte Saerbeck. Wieder andere nahmen an mehreren Gruppenstunden teil oder wählten die Einzelbegleitung bei einem Seelsorger aus der Pfarrgemeinde. In allen Fällen kamen sie über ihr eigenes Leben, ihre Idee von Gott und Kirche und über den Heiligen Geist ins Gespräch. Der gemeinsame Besuch beim Gebetsabend „Nightfever“ in Münster und ein Abend der Versöhnung in Warendorf rundeten das Programm ab. Bei einem Sozialpraktikum in einer caritativen Einrichtung der Stadt, wie z.B. dem Warendorfer Warenkorb oder dem Kleiderladen, oder auch bei der Aktion „Kauf eins mehr!“ am vergangenen Samstag in den Supermärkten der Stadt setzten sich die Jugendlichen für Menschen am Rand der Gesellschaft ein.
Die Namen der Firmlinge 2023
Charlotte Behrens – Niklas Boese – Max Brokamp – Paulina Dreimann – Paul Eisleben – Vanessa Erdmann – Sophie Freese – Justus Garthe – Yannik Hagedorn – Anna Hattrup – Marie Hausfelder – Aiko Lukas Hellmann – Julia Herte – Nick Hofmann – Massimo Hube – Carlotta Johannsmann – Franka Kampkötter – Elisa Kaspareit – Simon Köster – Rieke Kuckelmann – Greta Leson – Romeo Lippok – Florian Lüffe-Baak – Joseph Lütke Brintrup – Nina Marmann – Jannis Ohlmeyer – Nele Paschel – Lea Marie Pate – Mara Peters – Claudius Rasche – Fiona Rauer – Lena Röttger – Jannes Schier – Nils Schwienheer – Sophia Serries – Hanna Terwort – Lennart Walbelder – Weronika Wardega – Aaron Wenning – Lilith Wiechers – Marleen Wilmer – Katharina Wortmann
Die Firmung ist eines der sieben Sakramente der katholischen Kirche. Der Begriff Firmung stammt vom lateinischen “confirmatio“ (Bestärkung und Bekräftigung) ab. Mit der Firmung bestätigen die Jugendlichen das Taufversprechen, das ihre Eltern und Paten bei der Taufe für sie abgegeben haben. Die Firmung ist somit auch ein Zeichen des Übergangs vom Kindsein zum Erwachsenwerden: Der Jugendliche übernimmt nun selbst die Verantwortung für seine eigene Taufe und bestätigt seinen christlichen Glauben. Die Firmung ist ein einmaliges Sakrament, welches den Firmling in einer besonderen Weise mit dem Heiligen Geist beschenkt und ihn noch enger mit dem Glauben und der Kirche verbindet. Somit soll die Firmung den Glauben der Jugendlichen stärken, zugleich erhalten sie aber auch die Aufgabe, ihren Glauben auch öffentlich zu leben und zu bekennen.
Die Firmung wird von einem Bischof oder einem Weihbischof gespendet und findet während eines feierlichen Gottesdienstes statt. In Warendorf findet die Firmung in der Regel im November statt. Die Jugendlichen eines Jahrgangs werden von der Kirchengemeinde im Frühjahr angeschrieben.